Wie Neustarten in Thailand?

Eines Tages, vor rund 10 Jahren, kehrte ich aus einer meiner vielen China-Reisen zurück und beschloss, meinen Job zu kündigen und nach einem Weg zu suchen, mal für eine Weile in China zu leben. Ich wollte wissen, ob mir China auch dann noch so gut gefällt, nachdem ich dort eine gewisse Zeit leben und arbeiten durfte.

So erzählte ich meinem damaligen Arbeitgeber in der Schweiz von meinen Plänen. Und einige Tage später machte er mir den Vorschlag, in China gemeinsam ein neues Business aufzubauen. Ich war natürlich total begeistert von dieser Möglichkeit.

Allerdings stellten wir bald fest, dass es sehr schwierig für uns war, in China ein Business zu starten. Mein Arbeitgeber hatte aber gute Kontakte in Thailand. Wir arbeiteten auch bereits mit einem Team in Bangkok zusammen. Und so kam es dann, rund 2 Jahre später wurde ich endlich nach Thailand gesendet, um hier ein neues Team zu leiten.

Die Zeit bis dahin war aber sehr lange und sehr anstrengend. Ein ständiges Auf und Ab. Der Termin wurde immer wieder verschoben und viele Probleme waren zu lösen. Ich lebte 3 Monate aus dem Koffer, im Umkleide-Zimmer von Freunden.

Ohne die Aussicht, bald nach Asien zu ziehen und dort ein neues Leben zu starten, hätte ich damals schon den Job gekündigt. Mein Leben war ein Chaos und ich hatte die Nase voll. Ich wollte nur noch weg, neu starten.

Thailand kannte ich schon etwas von meinen Reisen in Asien und ich war total in den Norden verliebt. Meine Vorstellung war, dass ich 5 Tage in der Woche arbeiten und an den Wochenenden mit dem Motorrad Thailand entdecken werde. Ich kaufte mir ziemlich überstürzt eine alte Yamaha 750 Super Ténéré und wollte damit die Welt bereisen.

Yamaha 750 Super Ténéré
Yamaha 750 Super Ténéré

Allerdings kam ich mit dem Ding nie raus aus Bangkok. Das Bike war nicht grade gut im Schuss und ich wagte es nicht, lange Strecken damit zu fahren. Ich wusste nicht wie und auch nicht wohin und meine Weekends waren zu kurz für längere Ausfahrten. Die Super Ténéré war viel zu gross und unpraktisch für Bangkok, deshalb verkaufte ich sie wieder, nach nur 6 Monaten.

Wieder arbeitete ich sehr viel. Leider hatte ich falsche Vorstellungen, was die Lebenskosten als Ausländer in Thailand sind und machte einen eher schlechten Deal bei meiner Einstellung hier in Thailand. Das Geld reichte nicht sehr weit. Am Ende des Monats war ich immer bei Null. Ok ja, ich gebe zu, in Bangkok war auch alles neu und aufregend für mich. Ich liess mich total von dieser Konsum-Welt einsaugen und machte ständig Party, Party, Party.

Ich verlor mich selbst darin und vergass, warum ich eigentlich nach Thailand kam. Im Job lief es nicht gut, mir fehlte der Support aus der Schweiz. Ich lernte auch, dass der Job sich nicht um dich kuemmert, wenn es dir schlecht geht. Aufgeben war aber keine Option für mich. Ich liebte das neue Leben in Bangkok. Aber ich brauchte einen neuen Job. Was in Thailand aber gar nicht einfach ist. Gefangen im Hamsterrad!

Langsam fand ich wieder zu mir und versuchte, mein Leben neu zu ordnen. Ich lernte in dieser Zeit meine Liebste kennen. Sie half mir sehr viel mit ihrer frischen Art und wie genügsam leben geht. Nach 2 Jahren unglücklich im Job, erhielt ich dann eine neue Chance, ein neuer Job.

Wieder ein Neubeginn. Und wieder machte ich die selben Fehler.

Als ausländischer Angestellter bist du sehr abhängig von deinem Job. Deine Aufenthaltsbewilligung und deine Arbeitserlaubnis sind mit deinem Job verbunden. Kein Job, keine Aufenthaltsbewilligung. Leider wissen das auch die Arbeitgeber …

Das war mir sehr bewusst und ich hatte immer meine Mühe damit. Der Frust wurde immer grösser. Ich liebe es zu Reisen und mich frei zu fühlen. Dieses Gefühl vermisste ich, seit ich in Thailand bin. Immer lebte ich in der Abhängigkeit eines Jobs.

Wie konnte ich dieses Gefühl der Freiheit wieder erlangen? Was brauchte ich dazu? Und so fand ich zurück zu meiner ursprünglichen Idee, Motorrad-Fahren in Thailand. 6 Monate lang sparte ich mir dann das Motorrad vom Mund ab. Ich versuchte alle Ausgaben zu reduzieren und konnte mir dann endlich die Honda CBR 500R leisten.

Safari World Ressort in Khao Yai
Safari World Ressort in Khao Yai

Freiheit! Reisen!

Nun ging es mir schon tausend Mal besser. Ich liebte das Gefühl, meine Freiheit ein Stück weit wieder erlangt zu haben. Viele Kurz-Trips folgten. Jede freie Minute verbrachten wir auf dem Motorrad. Und weil es sich sooooo gut anfühlte, wollten wir mehr.

Die Idee dieses Blogs wuchs in mir. Ich wollte von meinen Erfahrungen in Thailand berichten. Auch wollte ich mich mit diesem Blog damit motivieren, dran zu bleiben und weiterhin mit dem Motorrad durch Thailand zu reisen. Doch ich hatte kaum Urlaub und die 6-Tages-Woche machten es schwierig, lange Ausfahrten zu planen.

Immer mehr beschäftigten wir uns mit den Themen Selbstfindung, Selbstbestimmung, Lifestyle Business, Nomadentum, Wert schaffen, Minimalismus, Meditation, usw.

Wir durften immer mehr phantastische Leute kennen lernen, die einen Weg fanden von ihrer Leidenschaft leben zu können. Das wollten wir auch.

Mit Tim von myMonk fing bei mir im Kopf und Herzen alles an. Markus Cerenak, Marco und Sara von Love and Compass, Sebastian von wirelesslife.de waren dann meine Inspirationen. Und Sebastian Prestele von Phuketastic gab mir dann den entscheidenden Anstoss und ist für mich mein Vorbild, wie es hier in Thailand funktionieren kann. Vielen Dank euch allen.

Hier stehen wir nun, wieder vor einem Neubeginn.

Doch dieses Mal wollen wir vieles anders machen. Dieses Mal kommt die Motivation nicht aus der Not, um dann vom Regen in die Traufe zu laufen. Dieses Mal ist alles über eine sehr lange Zeit gereift. Wir machen diesen Schritt in vollem Bewusstsein und wissen, dass wir genau das wollen. Es kommt von Herzen. Es ist alles, was wir tun wollen. Ob wir damit Geld verdienen oder nicht, wir machen es sowieso. Wir entdeckten unsere Leidenschaft und glauben, einen Weg gefunden zu haben, davon leben zu können. Wir wollen nun unser eigenes Lifestyle Business starten.

Ich kündigte meinen Job und bin noch genau eine Woche in der Kündigungsfrist. Danach werde ich mich erst einmal um mein neues Visum kümmern.

Und dann soll es losgehen. Wir können es kaum erwarten. Ich kann kaum mehr ruhig im Bürostuhl sitzen und möchte sofort loslegen können.

Ok. Was ist denn nun unser Plan? Wie funktioniert der Neustart in Thailand?

Wir wollen im wunderschönen Norden von Chiang Mai kleine Touren auf Classic und Vintage Motorrädern anbieten. Mit allem Drum und Dran für Vintage- und Natur-Lover. Wir teilen mit dir unsere Community, bringen dich zu den Vintage-Märkten und vielen anderen wunderschönen Orten in und um Chiang Mai.

Haha… Nun erinnere ich mich auch wieder an den „perfekten Tag“.

Mein Herz schlägt für Scrambler und Cafe Racer. Wir lieben die Natur in Thailand, die wunderbaren Strassen durch die Berge im Norden. Wir lieben das Essen, das Klima, die äusserst freundlichen Leute hier und die thailändische Kultur. All das möchten wir bald mit dir teilen und erleben können.

Ich bin in Kontakt mit Menschen, die geniale Charity-Projekte führen. Diese Leute möchte ich irgendwie unterstützen können. Wir haben noch viel mehr Ideen und weitere Projekte im Kopf. Doch dies beschreibt in kurzen Worten, was wir wirklich machen wollen. Und worum es in Zukunft in diesem Blog gehen wird.

Geduld, es wird noch einige Wochen dauern, bis es so weit ist. Doch bis dahin möchte ich dich auf die Reise mitnehmen und dir von den Entwicklungen erzählen. Mit dir unsere neuen Entdeckungen teilen.

Nur noch eine Woche. Dann kann das Abenteuer beginnen!

Liebe Grüsse Philippe und Nam

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Die Entscheidungen, die du heute fällst, bestimmen, wie es dir in Zukunft gehen wird.

PS: Meine Leidenschaft sind Cafe Racer, Scrambler und alles was Vintage ist. Zur Zeit baue ich meine Ducati M900 um zu einem Cafe Racer. Bald werde ich in diesem Blog darüber berichten.


8 Gedanken zu “Wie Neustarten in Thailand?

  1. Wünsche euch ganz viel Glück, alles Gute und ein erfülltes Leben auf eurem neuen Weg. Ihr packt das!!
    Hoffentlich sehen wir uns bald wieder, Gruss aus der Schweiz, Nina.

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    1. Hi Nina. Vielen Dank für deine Glückwünsche. Ein grosser Vorteil von unserer baldigen Unabhängigkeit wird sein, dass wir nun selber entscheiden dürfen, wann wir Urlaub machen können. Und so freuen wir uns brutal darauf, euch bald in der Heimat besuchen zu können.

      Lieber Gruss Philippe und Nam

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  2. Hey, Meister Philippe!

    Dann startet mal schön durch, ich wünsch Euch viel Erfolg!

    Irgendwann schaff ich’s vielleicht auch mal nach Thailand, die Hoffnung stirbt zuletzt ;o)

    Schöne Grüsse aus dem Rheintal,
    Markus

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  3. hollöchen pippo, wir hoffen es geht euch gut und euer kleines unternehmen ist euren wünschen und vorstellungen entsprechen gestartet.
    die idee und die motivation ist bewundernswert und gefällt uns total. glückwunsch erstmal dazu!!!
    oli hat dir ja schon erzählt, das wir planen ende märz nach thailand zu kommen.
    gerne würden wir ca am dienstag 28. bei euch auftauchen und etwa bis samstag bei euch bleiben. wie sieht euer plan ende märz aus???
    sicher werden wir uns dann auch gerne von dir od euch, auf deinen coolen vintage- töffs den norden thailands zeigen lassen😉😀.
    was meinst du???
    könnn auch gerne über facebook kontakt auf nehmen um genaueres zu besprechen.
    bis dahin, lasst es euch gut gehn und gute geschäfte.
    liebe grüsse aus dem tiefverschneiten st.gallen
    dorit&oliver

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    1. Yeah!
      Hi Oli, hi Dorit

      Schön, von euch zu lesen. Ich bin da und freue mich brutal auf euch.
      Natürlich drehen wir dann ne schöne Runde zusammen durch den Norden.

      Diese Woche werde ich meine erste Tour vorstellen. Bin schon echt gespannt auf die Reaktionen.

      Leider gibt es noch ein paar Dinge für mein Jahres-Visum zu klären. Aber bis morgen sollte ich mehr wissen.
      Daher konnte ich mit dem Business auch noch nicht an die Öffentlichkeit.
      Geht halt alles etwas langsamer als geplant. Aber easy, solange die Richtung passt.

      Ich melde mich noch per FB oder Email bei euch.
      Viel Spass im Schnee und einen guten Sonntag.

      Lieber Gruss
      Philippe und Nam

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